Brauchen wir Kernkraft?

In den letzten Jahren ist die Kernkraft immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema gewesen. Viele fragen sich: Ist das Abschalten der Kernkraftwerke wirklich sinnvoll? Wie sieht die Zukunft der Energieversorgung aus? In einem kürzlichen Podcastinterview hat unser Geschäftsführer Ole Renner seine Gedanken und Expertise zu diesen Fragen geteilt.

In den letzten Jahren ist die Kernkraft immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema gewesen. Viele fragen sich: Ist das Abschalten der Kernkraftwerke wirklich sinnvoll? Wie sieht die Zukunft der Energieversorgung aus? In einem kürzlichen Podcastinterview hat unser Geschäftsführer Ole Renner seine Gedanken und Expertise zu diesen Fragen geteilt. Für alle, die lieber zuhören als lesen: Sie können sich das vollständige Interview hier anschauen.

Doch auch in schriftlicher Form haben wir die Kernpunkte des Interviews für Sie festgehalten. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.

Kernkraft: Ein kleiner Baustein im Energiemix

Kernkraftwerke dienen der Stromproduktion. In Deutschland stammen bereits rund 50% des Stroms aus erneuerbaren Energien, während die Kernkraft 2020 nur etwa 10% beitrug. Bezogen auf den gesamten Energieverbrauch (Strom und Wärme), betrug der Anteil der Kernenergie seit 1990 nie mehr als 12%. Daher scheint die teilweise hitzige Diskussion um Kernkraft übertrieben.

Quelle: Umweltbundesamt

Kosten und Effizienz der Kernkraft

Obwohl die Kernkraft eine stabile Energiequelle darstellt, ist sie auch eine der teuersten. Wenn man den gesamten Lebenszyklus eines Kernkraftwerks betrachtet, von der Errichtung bis zur Entsorgung, sind die Kosten enorm. Den Vergleich der Kosten von Kernkraft und erneuerbare Energien bietet beispielsweise eine Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes im Auftrag des Deutschen Bundestages (siehe beispielsweise Seite 18 im Bericht).

Probleme mit der Kühlung von Kernkraftwerken könnten sich verschärfen

Einen weiteren Aspekt, der oft übersehen wird, zeigt die Situation in Frankreich im vergangenen Jahr. Dort mussten im Sommer mehrere Kernkraftwerke gedrosselt werden. Der Grund dafür war ein Mangel an Kühlwasser. Aufgrund geringer Niederschläge und hoher Temperaturen waren die Flüsse, die normalerweise zur Kühlung der Kernkraftwerke genutzt werden, bereits so warm, dass sie nicht mehr zur Kühlung eingesetzt werden durften. Diese Probleme könnten sich durch den Klimawandel weiter verschärfen.

Quelle: Umweltbundesamt

Erneuerbare Energien: Der Weg in die Zukunft

Herr Renner ist deshalb fest davon überzeugt, dass wir uns auf erneuerbare Energien konzentrieren sollten. Wind- und Solarenergie sind die Hauptakteure, und ihre Kosten sind im Vergleich zur Kernkraft geringer. Die Herausforderung besteht darin, die Volatilität dieser Energiequellen zu bewältigen. Mit "Volatilität" ist hier die Unbeständigkeit gemeint, mit der Wind- und Solarenergie zur Verfügung stehen.

Wasserstoff: Ein vielversprechender Energiespeicher

Die einzige Möglichkeit, diese Volatilität auszugleichen, sind Energiespeicher. Wasserstoff bietet die Möglichkeit, überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf wieder freizusetzen.

Besonders sinnvoll ist es, Wasserstoff dort zu produzieren, wo erneuerbare Energiequellen regelmäßig große Überschüsse produzieren, wie beispielsweise Offshore-Windparks in der Nordsee. Dieser günstig produzierte Wasserstoff kann dann zeitversetzt mit Brennstoffzellen wieder „verstromt“ werden. Alternativ kann er einfach dem bestehenden Erdgasnetzt beigemischt werden. Dabei könnten wir die großen Gasspeicher, die vielen spätestens seit der Ukraine-Krise bekannt sind, nutzen, um diesen umweltfreundlichen Wasserstoff zu speichern.

Aktuelle Studien zeigen, dass unser bestehendes Erdgasnetz bereits heute in der Lage ist, bis zu 20% Wasserstoff aufzunehmen, und die Entwicklungen in diesem Bereich schreiten rasch voran.

Dezentrale Energieversorgung: Ein Schlüssel zur Energiewende

Ein bedeutender Schritt, die Volatilität der erneuerbaren Energien anzugehen, ist bereits in vollem Gange. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern zu installieren. Dabei liegt der Fokus auf dem Eigenverbrauch: Sie streben danach, den selbst erzeugten Strom so effizient wie möglich zu nutzen. Zusätzlich rüsten viele ihre Häuser mit kleinen Batteriespeichern aus. Auch jedes Elektroauto trägt mit seiner Speicherkapazität zu diesem System bei.

Wenn man all diese dezentralen, kleineren Batterien zusammenzählt, ergibt sich eine beeindruckende Gesamtspeicherkapazität. Herr Renner ist überzeugt, dass diese dezentrale Energieversorgung ein essenzieller Baustein für die zukünftige Energielösung in Deutschland ist.

Dies ermöglicht es den Gebäudebesitzern auch, unabhängiger von Preisschwankungen am Markt zu werden und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Fazit

Die Energiewende ist ein komplexes Unterfangen. Während Kernkraftwerke in der Vergangenheit einen Platz in unserer Energieversorgung hatten, zeigt sich, dass erneuerbare Energien in Kombination mit effizienten Speichertechnologien und dezentraler Energieversorgung der Schlüssel zur Zukunft sind.

Bei MEF MyEnergy.Farm GmbH setzen wir uns dafür ein, individuelle Energielösungen für Sie zu entwickeln. Unsere Vision ist klar: Eine nachhaltige und effiziente Energiezukunft für alle, in der die Kernenergie eine überdachte Rolle spielt.

Fragen an Herrn Renner?

Wenn Sie weitere Fragen zu erneuerbaren Energien oder anderen energierelevanten Themen haben, steht Ihnen unser Geschäftsführer Ole Renner gerne zur Verfügung. Nutzen Sie unser Kontaktformular, um direkt mit ihm in Kontakt zu treten. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!